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Hausärztliche Unterversorgung wird Thema der ILE- Brückenauer Rhönallianz

05. 07. 2022

Die neuesten Kennzahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern weisen den Planungsbereich Bad Brückenau als „Gebiet mit drohender Unterversorgung im Bereich Haus- / Allgemeinärzte/innen“ aus. Derzeit gibt es im Planungsbereich 4,5 offene Stellen, zudem liegt das Ø-Alter der praktizierenden Ärztinnen/Ärzte deutlich über dem Landesdurchschnitt. Dieser Entwicklung gilt es aktiv entgegenzuwirken. Da dieses Problem alle Bürger im Gebiet der ILE-Brückenauer Rhönallianz betrifft, wurde von den Bürgermeistern der acht Kommunen beschlossen, dieses gemeinsam zu behandeln.

 

Zu einem runden Tisch als Auftaktveranstaltung wurden die örtlichen Arztpraxen der allgemeinmedizinischen Versorgung eingeladen. Am Mittwoch, 15. Juni 2022 trafen sich dann 5 Bürgermeister der ILE, Ärzte/innen und Vertreter aus 6 Praxen, ständige Mitglieder der Lenkungsgruppe der Rhönallianz sowie 3 Fachreferenten zu einem ersten Dialog.

 

Benjamin Laub von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) stellte die Entwicklung und aktuelle Situation der Hausärztlichen Versorgung vor. Die drohende Unterversorgung im Planungsbereich, der neben dem Gebiet der ILE-Brückenauer Rhönallianz (BRA) noch die Gemeinde Burkardroth beinhaltet, ermöglicht verschiedene Fördermöglichkeiten zur Unterstützung bei der Ansiedelung neuer Ärzte bzw. Verjüngung der Altersstruktur.

 

Im anschließenden Vortrag des Kommunalbüros für ärztliche Versorgung im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit stellte Oliver Legler die „Zentralen Entwicklungen und Herausforderungen in der medizinischen Gesundheitsversorgung“ vor und verwies auf die Möglichkeiten und Handlungsoptionen der Kommunen. Eine besondere Rolle nimmt dabei die veränderte Erwartungshaltung bei der Berufsausübung ein. Diese ist auch mit einem Generationswechsel in den Praxen verbunden. Der Anteil von Einzelpraxen sinkt beständig, kooperative Formen der Zusammenarbeit nehmen im Gegenzug zu. Das Thema „Work-Live-Balance“ erhält stärkere Bedeutung. Ärztinnen/Ärzte arbeiten immer öfter in einem Angestelltenverhältnis. Herr Legler stellte Fördermöglichkeiten, Maßnahmen im Bereich der Ausbildung von Ärzten und die Rahmenbedingungen der Kommunen vor. Ebenso gelungene Beispiele, wie durch die Zusammenarbeit von Kommunen mit verschiedenen Akteuren Erfolge erreichen konnten.

 

In einem folgenden Vortrag seitens der GesundheitsregionPlus Bäderland Bayerische Rhön stellte Dr. Matthias Wagner die Ergebnisse einer Hausärztebefragung im Landkreis Bad Kissingen vor. Er weist auf die Chancen eines regionalen Weiterbildungsverbundes und des Ausbaus akademischer Lehrpraxen hin. Hierdurch kann für angehende Mediziner/innen ein gezielteres Praktikumsangebot in der Region geschaffen werden, erste Schritte in diese Richtung erfolgten bereits mit dem Institut für Allgemeinmedizin des Uniklinikums Würzburg.

 

In der anschließenden Diskussion wurde die Bedeutung des Themas betont. Es wurde auch deutlich, dass sich die Region in einem steigenden Wettbewerb befindet. Bayernweit werden derzeit knapp 120 Gebiete ausgewiesen, in denen sich Hausärzte niederlassen können – drohend unterversorgt davon sind rund 20. Daher wurde vorgeschlagen, zur Vorbereitung der nächsten Schritte einen kleinen Arbeitskreis zu bilden. Diesem sollen die drei anwesenden Referenten und der Umsetzungsbegleiter der ILE, Uwe Schmidt angehören. Der Arbeitskreis berichtet an die Lenkungsgruppe und Bürgermeister der Allianz. Für Anfang November ist dann ein nächster Termin in großer Runde, insbesondere unter Beteiligung aller Praxen geplant. Der gesamte Prozess soll unter der fachlichen Führung von Bayerisches Bäderland/ GesundheitsregionPlus stattfinden.

 

Bild zur Meldung: Die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung „Hausärztliche Versorgung“ der ILE-Brückenauer Rhönallianz (Foto: Uwe Schmidt)